Vermögensdelikte auf dem Vormarsch in Solothurn

by | Nov. 16, 2024 | Wiki

Eine Person in hockender Position mit schwarzen Handschuhen hält ein Brecheisen, von oben beleuchtet vor einem dunklen Hintergrund.

Hinweis des Autors:
Dieser statistische Inhalt dient dazu, das Bewusstsein für das Problem der Kriminalität im Kanton Solothurn zu schärfen, mit dem Ziel, Informationen bereitzustellen und Diskussionen über mögliche Lösungen anzuregen. Wenn Sie nach praktischen Ratschlägen und weiteren Informationen zum Schutz vor kriminellen Aktivitäten suchen, besuchen Sie unseren Blog für detaillierte Analysen und Empfehlungen.

Der Kanton Solothurn steht vor erheblichen Herausforderungen aufgrund einer der höchsten Kriminalitätsraten in der Schweiz. Laut dem Bericht der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS) kommen in Solothurn 608 Einwohner auf einen Polizisten, was den Kanton auf den achten Platz von unten in der nationalen Rangliste setzt. Damit liegt Solothurn deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 466 Einwohnern pro Polizist. Diese geringe Polizeidichte, kombiniert mit einer steigenden Anzahl von Straftaten, belastet die Polizeikräfte erheblich und beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung[1].

Diagramm, das die Entwicklung der Polizeikräfte und ihrer Dichte in der Schweiz im Zeitraum von 2016 bis 2024 zeigt. Die Anzahl der Polizisten und die Dichte (Einwohner pro Polizist) werden durch Balken- und Liniendiagramme dargestellt.

Hinweis: Das Diagramm wurde auf Grundlage der im veröffentlichten Text angegebenen Daten erstellt. Die Daten stammen aus offiziellen Quellen und den in der Veröffentlichung aufgeführten Referenzen. Die im Diagramm dargestellten Werte entsprechen dem Zeitraum von 2016 bis 2024 und stellen offizielle Schätzungen und Analysen dar.

Ein Grund für den Anstieg der Kriminalität ist der akute Personalmangel bei der Schweizer Polizei. Der Schweizer Polizeiverband warnte, dass tausende Stellen in der Polizei unbesetzt bleiben. Als Hauptgründe nannten sie lange Arbeitszeiten und relativ niedrige Gehälter, die viele davon abhalten, diesen Beruf zu ergreifen. In ihrer Erklärung vom 8. November forderte die Gewerkschaft die Regierung auf, mehr Mittel in die Erhöhung der Polizeikapazitäten und in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu investieren, um den Beruf für neue Rekruten attraktiver zu machen[1].

Die Polizeikommandantin des Kantons Waadt, Sylvie Bula, schlug vor, Teilzeit- oder hybride Arbeitsmodelle einzuführen, um junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Sie betonte auch, dass ein Stigma rund um die Polizei besteht: „Junge Menschen wollen keine Autorität repräsentieren, die sie mit konservativen Einstellungen verbinden. Immer mehr verlassen die Ausbildung oder den Beruf,“ erklärte sie gegenüber SRF.[1]

Diebstähle weiter im Trend

Polizeikommandant Thomas Zuber erklärte, dass der Anstieg der Kriminalität auch im Jahr 2024 anhält, was Besorgnis erregt. Er betonte, dass „dieses Jahr im gleichen Stil weitergeht“, obwohl die offiziellen Statistiken für 2024 noch nicht veröffentlicht wurden. Die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2024 wird voraussichtlich Ende März oder Anfang April 2025 veröffentlicht und auf den offiziellen Webseiten des Kantons oder der Kantonspolizei verfügbar sein[2].

Rückblick 2023: Rekordanstieg und neue Sicherheitsherausforderungen

Das Jahr 2023 brachte einen deutlichen Anstieg der Kriminalität im Kanton Solothurn mit insgesamt 24.308 gemeldeten Straftaten – ein Anstieg von 14,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist die höchste Anzahl von Straftaten seit Einführung der einheitlichen Kriminalstatistik im Jahr 2008, mit einem Durchschnitt von 67 Straftaten pro Tag. Besonders auffällig war der Anstieg der Vermögensdelikte mit 14.295 Fällen, was einem Zuwachs von 18 % im Vergleich zu 2022 entspricht. „Das ist ein neuer, leider negativer Rekord“, kommentierte Polizeikommandant Zuber[3].

Das Diagramm zeigt den Anstieg der Gesamtkriminalität in Solothurn, Schweiz, von 12.115 Fällen im Jahr 2022 auf 14.295 im Jahr 2023, was einem Anstieg von 18 % entspricht. Die Y-Achse zeigt den Bereich von 10.000 bis 16.000.

Hinweis: Dieses Diagramm wurde basierend auf den im veröffentlichten Text angegebenen Daten erstellt. Die Daten stammen aus offiziellen Quellen und den in der Veröffentlichung genannten Referenzen. Die dargestellten Werte beziehen sich auf den Zeitraum 2022 bis 2023 und spiegeln offizielle Berichte und Analysen wider.

Spezifische Kriminalitätsformen

  • Diebstähle aus Fahrzeugen und Fahrzeugaufbrüche stiegen um 132 % (von 852 auf 1.896 Fälle)[4].
  • Zum ersten Mal wurden im Kanton mehr E-Bikes als herkömmliche Fahrräder gestohlen[5].

Anstieg von Serienstraftaten im Kanton Solothurn

Im Jahr 2023 verzeichnete der Kanton Solothurn einen Anstieg von Serienstraftaten. Insgesamt waren 84 Personen für jeweils mehr als 10 Straftaten verantwortlich, verglichen mit 48 solchen Fällen im Jahr 2022. Unter den Tätern fallen insbesondere junge Erwachsene nordafrikanischer Herkunft auf, während zwei Intensivtäter schweizerischer Herkunft in den Regionen Grenchen und Solothurn registriert wurden. Ein besonders bemerkenswerter Fall war ein Täter, der in 240 Vorfällen für insgesamt 363 Straftaten angezeigt wurde[4].

Aufklärungsquote und Festnahmen

Die Aufklärungsquote bei Straftaten nach dem Strafgesetzbuch (StGB) erhöhte sich im Jahr 2023 leicht von 38,2 % auf 38,6 %.

Bei Diebstahlsdelikten (ohne Fahrzeuge) wurde ein deutlicherer Anstieg verzeichnet: Die Quote stieg von 25,3 % auf 30,0 %.

Darüber hinaus wurden insgesamt 1.641 Personen im Jahr 2023 festgenommen, ein Anstieg gegenüber 1.432 Festnahmen im Jahr 2022[4].

Kriminalitätsschwerpunkte im Kanton Solothurn

Die Daten für das Jahr 2023 zeigen, dass die Bezirke Solothurn, Olten und Gäu am stärksten von Kriminalität im Kanton Solothurn betroffen sind. Die Kriminalitätsrate, ausgedrückt als Anzahl der Straftaten pro 1.000 Einwohner, ist in nahezu allen Bezirken gestiegen[4].

Besonders hervorzuheben sind die Städte Solothurn und Olten, die als Gebiete mit einer besonders hohen Kriminalitätsrate gelten und bestätigen, dass die urbanen Zentren des Kantons am stärksten von Straftaten betroffen sind[4].

Fazit: Umfassender Sicherheitsansatz im Kanton Solothurn

Die Behörden des Kantons Solothurn haben im Jahr 2023 bedeutende Schritte unternommen, um die Sicherheit zu verbessern und Kriminalität wirksam zu bekämpfen. Ein zentraler Schwerpunkt lag auf der Optimierung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Behörden, was Polizeikommandant Thomas Zuber als Grundlage für eine effektivere Verbrechensbekämpfung hervorhob[6].

Die Zahl der Verhaftungen und Festnahmen stieg auf 1.641 im Vergleich zu 1.432 im Jahr 2022, was die intensive Aktivität der Polizei unterstreicht. Besonders erfolgreich war die Bekämpfung von Serienstraftaten, bei der die Hinweise aus der Bevölkerung eine entscheidende Rolle spielten. Dies verdeutlicht die Bedeutung einer engen Kommunikation und Kooperation mit der lokalen Gemeinschaft[7].

Zusätzlich zu den bestehenden Prioritäten planen die Behörden, weitere Ressourcen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und struktureller Bedrohungen einzusetzen. Thomas Zuber betonte die Notwendigkeit, die Polizeikapazitäten flexibel anzupassen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig kündigte Susanne Schaffner, Leiterin des Departements des Innern, die Bildung einer interdepartementalen Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer Strategie gegen Menschenhandel und Arbeitsausbeutung an. Dieses Thema wird ein zentraler Bestandteil des Gesetzgebungsplans 2025–2029 sein[8].

Diese Maßnahmen unterstreichen das Engagement der Behörden des Kantons Solothurn für einen umfassenden Sicherheitsansatz, der präventive Maßnahmen, eine aktive Kriminalitätsbekämpfung und die Einbindung der Gemeinschaft kombiniert. Eine klare Strategie und die kontinuierliche Zusammenarbeit aller Beteiligten bilden die Grundlage für eine sichere Zukunft für alle Bewohner des Kantons[9].